Ein neues Jahr ist angebrochen. Mal wieder. Doch dieses Mal ist es anders, weil das Jahr anders war und das in ziemlich jeder Hinsicht. Bis zur letzten Minute erlebte ich die Veränderung, die 2018 mit sich brachte. Es ist Zeit für einen Rückblick.
Der Januar 2018 startete mit der Foto Challenge „Stell dich einer Angst.“ Und das tat ich, bevor ich wusste, dass daraus ein Foto entstehen würde. Am 31. Januar nahm ich ein weißes Blatt Papier, faltete und riss es, bis es etwas größer als eine Kreditkarte war. Mit einem schwarzen Filzstift schrieb ich vier Zeilen auf das Stück Papier. Daneben legte ich ein Polaroid Foto. Ich hielt auf der Collage eine Wahrheit fest, die ich Jahre in mir trug, im Verborgenen. Monate später erkannte ich, dass diese Wahrheit viel größer war als meine Januar Aufnahme. Ich war unglücklich und traute mich nicht, mir das einzugestehen. Ich verliebte mich, weil ich glaubte gefunden zu haben, wonach ich mich sehnte. Das war ein Irrtum, schenkte mir jedoch den Impuls mein bisheriges Leben zu verlassen. Alle Brücken riss ich nieder und baute etwas komplett Neues auf. Im Februar erzählte ich einem Freund von meiner Geschichte. Das Wort „Geschichte“ benutzte ich ihm gegenüber und er zeigte mir, dass ich bereits in der Vergangenheitsform darüber redete. Das wollte ich nicht glauben, doch er sollte Recht behalten. Er half mir die Vergangenheit zu bewältigen und die Gegenwart zu genießen. Dieser Mann ist heute meine Zukunft. Gemeinsam starten wir ins neue Jahr.
2018 hat mir alles abverlangt. Noch nie war ich so müde, so von Schmerz gepeinigt und so erfüllt von Liebe. Die mich begleitenden musikalischen Mottos „Maximum Force“ und „Define Yourself“ verliehen dem Jahr einen Rahmen. An all meine Grenzen bin ich gegangen und über mich hinaus gewachsen. Jeden meiner Gedanken hinterfragte ich, nahm mich selbst in die Mangel, verlangte schonungslose Ehrlichkeit.
Was habe ich gelernt in diesem Jahr. Was habe ich gelacht und alles erlebt. So viel mehr als ich je aufschreiben könnte. Doch ich möchte schreiben. Ich möchte zeigen, berichten und teilen. Denn ich habe 2018 gelebt, entgegen all meiner, noch im Januar gehegten, Gefühle. Entgegen all meiner Annahmen habe ich 2018 gerockt und zwar ordentlich 😉
Aller Anfang ist schwer – Januar bis April
Tequila und Musik brachten mich durch den Januar. Etwas verloren tanzte ich in den Februar. Ich verschmolz mit der Tanzfläche, in Mannheim, in München, auf Wohnzimmerböden. Der März, drei Freunde und mein geliebter Bass brachten mich dem Leben wieder etwas näher. Eine Motorradfahrt im beginnenden Frühling erledigte dann den Rest. Es war mein Herz, das wieder begann zu tanzen. Der April füllte meinen Kalender mit Motorradfahrten, Kuchen essen, Familie besuchen, Kartons packen, Ikea, Open Air Kino, Schulungen und neuen Bekanntschaften. Am letzten Samstag meines Geburtstagsmonats schlüpfte ich von den Umzugsklamotten direkt ins Partyoutfit und feierte, bis zu einem unvergesslichen Sonnenaufgang.
Hello sunshine – Mai bis August
Eine Reise durch Stuttgart begann: Füße im Sand am Stadtstrand, Sternenlichter über dem Hauptbahnhof, Bier, Wein und Berge. Zwischen Kartons & Chaos wuchs das Bedürfnis nach Urlaub und führte mich nach Prag. Vom böhmischen Teller ging es zurück in heimatliche Kletterwälder und nächtlichen Eskalationen. Der Juni ließ mich verliebt sein, setzte meinen Keller unter Wasser und schenkte mir die Reise zu meinem musikalischen Mekka.
Kessel Schönheit
Prague City
Auf der Hochzeit von Fremden tanzte ich, Feste in der Stadt besuchte ich: die Hamburger Fische in Stuttgart, Lenny Kravitz am Schloss, Rock n Roll nach Feierabend. Frühstück im Westen, Spaziergänge am See, Umsonst & Draußen, Weingut Festival, Motorrad Festival, zurück ins Studentenleben, Bahnen ziehen im Freibad, der erste Journalisten Stammtisch, mit Hunden im Wald.
Der Stuttgarter Westen
Summer and wine, what else?
10 Tage Andalusien im Juli: Kuchen zum Frühstück, Burger Automaten, kalte Fischsuppe, strahlendes Blau, spanischer Kartoffelbrei, Tapas all day, Sangria zum Niederknien, tanzend über den schönsten Flohmarkt, der teuerste und scheußlichste Kaffee, zwischen Modern und Antik, zwischen Kunst und death by choclate cake, der Sonnenbrand meines Lebens, der noch heute präsent ist mit den Bikiniabdrücken am Hintern.
Der wolkenlose Himmel Sevillas
It´s getting cozy – September bis Dezember
Back on track als Bürokauffrau, Familie in Dresden, Megamarsch in Köln, Kürbisse im Kuchen, Kürbisse in Maultaschen, Familie im Schwarzwald, lernen lernen lernen, Backen im Backhaus, Basteln für einen Rockstar, Kindergeburtstag im Wald, hart Halloween feiern, noch mehr lernen, als Journalistin aktiv sein, ein Herz für Filderstadt gewinnen, Christmas lights in London bewundern, ernsthaft Urlaub machen, Adventskalender basteln, online shoppen, die Wohnung dekorieren, Christmas Crumble backen, Weihnachtsmärkte besuchen, Glühweinpartys, beim ersten Schnee ausflippen, Geschenke verpacken, flüssige Schokolade löffeln, den Weihnachtsbaum mit Bier schmücken, in die Kirche gehen, Lieder singen, Stromausfall genießen und Ski fahren.
Familienausflug
Herbstliche Wälder
Rainy days in London
Christkindlesmarkt in Karlsruhe
Natürlich habe ich nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe, aber das tut man ja nie. Und das ist okay. Etwas das ich immer noch lernen darf. Über mich selbst habe ich mit Abstand am meisten gelernt. Ich erschrak als ich erkannte wie sehr ich mich, über Jahre, an Illusionen klammerte und von der Liebe fesseln ließ. In den vergangenen 12 Monaten fand ich heraus wer ich bin und was ich wirklich will. Ich lernte mich selbst zu lieben. Heute ist mein Herz ist endlich frei.
2018 – Das Jahr in dem ich 8 km ohne Pause gejoggt bin, in dem ich Pink Floyd für mich entdeckt habe, zum ersten Mal in einem Hostel übernachtet habe, von Bier betrunken wurde, nur eine neue Serie angefangen habe und über 30 Mal Essen war (ohne Urlaub). Es war das Jahr in dem ich fast geheiratet hätte. Das Jahr der Veränderungen. Es ist vorbei und ich bin froh. Noch mehr jedoch dankbar.
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