Ein neongelbes Post-It ziert meinen Monitor im Büro. Mittig, gut sichtbar habe ich es dort im Januar angebracht. Diese Notiz sollte ein kleiner Anker werden, eine tägliche Erinnerung daran nicht aufzugeben. Es sind fremde Worte und meine eigenen. Mut sollten sie machen, mich aufbauen, mich zum Kämpfen bewegen.
Hab Vertrauen.
Geh deinen Weg.
Create.
Zwei Monate lang habe ich sie gelesen, immer und immer wieder, solange bis ich sie verstanden habe. Bis ich mich von dem befreit habe, was ihre Kraft fesselte. Vor zwei Monaten habe ich begonnen sie zu leben. Ich habe mir selbst erlaubt mutig zu sein, Vertrauen zu fassen, Impulsen zu folgen, ja und nein zu sagen. Ich habe keine Ahnung wo mein Weg hinführt. Das Bedürfnis es unbedingt herausfinden zu wollen, lerne ich gerade abzulegen. Stattdessen schaffe ich Raum, um meinen Weg zu einer Reise zu machen. Zwei Monate ist es her als ich los reiste, ganz spontan. Zwei Monate ist es her, dass ich gebloggt habe – meinem anfänglichen Ziel von einem Post pro Woche, habe ich damit den Rücken gekehrt. Warum das? Weil ich Laptop gegen Erlebnisse tauschte. Weil ich nicht nachdenken, sondern fühlen wollte. Weil ich raus wollte und Momente schaffen – und das tat ich, tue es immer noch.
Nun habe ich wundervolles neues Input, über das ich berichten darf. Neue Erinnerungen, an denen ich mich wärmen kann. Neue Ziele, auf die ich mich freue. Hier ein kleiner Rückblick, ein kleiner Einblick in meine Momente der vergangenen acht Wochen:
Neue Menschen habe ich kennen gelernt, Bier getrunken, neue Orte besucht, gebastelt. Ich habe in einem Hostel übernachtet, meine eigene Wohnung eingerichtet, habe gesungen, neue Gerichte probiert, hart gefeiert, Abschied genommen, vier kg zu- und einen wieder abgenommen.
Gelernt, gelacht, geweint, getanzt, geliebt, geschwitzt, sehr sehr wenig geschlafen, sehr sehr viel getrunken. Ich war wütend, aufgeregt, traurig, neugierig, chaotisch, spontan, tollpatschig, leichtsinnig, impulsiv, verrückt, laut, glücklich. Warmer Käsekuchen auf zwei Rädern, Klettern im Hochseilgarten, Kunstgalerie in Prag, Sonnenuntergänge, Obstler aus der Flasche, Füße im Sand, geile Montage, mein Stuttgart entdeckt, von der Koch-Muse geküsst, Pläne geschmiedet, Familienbesuche. Zuvor Undenkbares ist passiert, habe ich getan und nicht auch nur eine Sache würde ich ändern.
Geschrieben habe ich, meist unterwegs, oft nur flüchtige Gedanken. Heute kribbeln meine Finger, mein Herz lacht – es ist Zeit Euphoriac in den Sommer zu schicken. Es ist Zeit für etwas mehr Disziplin im Alltag, bei der Fitness und weniger Sorgen um die Zukunft. Mein Fokus für die Woche ist es zu genießen. Mein Fokus für die kommenden Monate ist es zu leben, was auch immer 2018 mit mir vorhat.
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