Diese Frage startete meinen Tag heute. Wieso nur tue ich was ich tue?
Es ist eine gute Frage und ich bin froh, dass sie mir gestellt wurde. Die Frage ist gut, weil sie nachhakt, weil sie wissen will, weil sie nicht urteilt, sondern hinterfragt.
Also, wieso nur? Wieso tun wir überhaupt was wir tun? Was sind deine Beweggründe, was sind meine? Was ist die Absicht dahinter? Wieso gehen wir einen Weg, von dem andere abraten. Wieso tun wir Dinge von denen wir wissen, anderen gefällt es nicht? Wieso gehen wir Risiken ein? Warum?
Weil wir Überzeugungen haben. Weil wir Werte haben, Vertrauen, einen Glauben. Vielleicht weil es uns so beigebracht wurde, von unseren Eltern. Vielleicht weil unsere besten Freunde es uns raten. Vielleicht weil unsere Erfahrungen uns das so gelehrt haben. Vielleicht weil nur diesen einen Weg kennen gelernt haben. Vielleicht weil es uns schwer fällt einen anderen Weg zu gehen. Vielleicht aus Angst, vielleicht aus Liebe.
Ihr wollt wissen wieso ich das tue? Dann fragt mich.
Ihr wollt wissen warum man sich nicht mehr bei euch meldet? Warum ihr belogen wurdet? Warum man euch verlassen hat? Warum man euch gesagt hat, was man euch gesagt hat?
Dann fragt nach.
Urteilt nicht.
Ihr versteht nicht? Dann lasst es euch erklären.
Fragt und hört zu.
Wisst ihr, ich glaube, dass die Wahrheit kaum einer wirklich hören will. Es lebt sich ja auch viel bequemer mit seiner selbst gebastelten Version der Wahrheit. Wer will schon über Unangenehmes sprechen? Wer will schon zugeben wie er sich wirklich fühlt, was er wirklich denkt? Wer will sich denn schon verletzlich zeigen?
Ohne die Wahrheit kommen wir nicht weiter. Und wie gelangen wir zu ihr? Indem wir Fragen stellen. In der Schule haben wir es gelernt: Wieso, weshalb, warum. Warum haben wir damit aufgehört?
Wieso nur?
Wieso nur, ist es so schwer diese Frage zu stellen? Was passiert im schlimmsten Fall? Man bekommt etwas zu hören, das man nicht erwartet hat, das einem nicht gefällt. Oder man bekommt zu hören, was man erwartet hat und hat Gewissheit. Im schlimmsten Fall tut es weh. Doch nicht nur, richtig? Wenn der Schmerz nachlässt, kommt die Klarheit. Wenn man den Schmerz überwunden hat, seinem Partner zu sagen „ich kann dich nicht heiraten, weil ich dich nicht mehr liebe“, dann kommt die Klarheit dieser Wahrheit: „Ich war unglücklich und jetzt kann ich wieder glücklich werden.“
Diese Frage kann so viel aufräumen.
Bitte stellt sie und redet nicht mehr übereinander, sondern miteinander.
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